Ein Kommentar von Matthias Beermann:
Die Welt schaut in diesen Tagen auf Muammar al Gaddafi und all die
anderen arabischen Diktatoren, die vielfach schon seit Jahrzehnten
ihr Volk unterdrücken und dabei die Menschenrechte ebenso mit Füßen
treten wie elementare Bürgerrechte. Eines davon ist die Meinungs- und
Pressefreiheit. Dass diese freilich nicht nur von arabischen
Potentaten bedroht wird, hat jetzt unsere Osteuropa-Korrespondentin
Doris Heimann am eigenen Leib zu spüren bekommen. Bei einer Reportage
in Weißrussland wurde sie wegen einer Lappalie festgenommen und
stundenlang verhört. Sie hat noch Glück gehabt, es war wohl „nur“
eine Schikane, wie man sie westlichen Pressevertretern gerne
angedeihen lässt. Es hätte auch schlimmer kommen können. Als es im
Dezember nach einer Farce von Präsidentenwahl Proteste gab, ließ
Weißrusslands Autokrat Alexander Lukaschenko die Demonstranten brutal
niederknüppeln und Hunderte verhaften. Mit besonderer Vorliebe
griffen sich seine Schergen dabei auch Journalisten – Doris Heimann
hat damals darüber berichtet. Eine freie Presse ist das Merkmal einer
demokratischen und pluralistischen Gesellschaft. Deswegen ist sie
Diktatoren so verhasst. Und deswegen müssen wir für sie eintreten –
und zwar überall.
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