Ein Kommentar vo Reinhold Michels:
Jesuitenpater Hans Langendörfer von der Deutschen
Bischofskonferenz schlägt in der plötzlich wieder anschwellenden
Debatte über Sinn und Widersinn priesterlicher Ehelosigkeit den
richtigen, maßvollen Ton an. Geboten sind Gespräche über Zukunft von
Glauben und Kirche in Deutschland, anregende Dispute zwischen
katholischen Laien und Bischöfen. Nicht weiterführend sind schäumende
Debattierer, die sich Einmischung in die inneren Angelegenheiten der
Kirche verbitten. Es wirkt vermessen, katholischen Politikern vom
Format einer Annette Schavan oder eines Norbert Lammert über den Mund
zu fahren, die sich aus echter Sorge um Priestermangel für die Weihe
verheirateter „bewährter Männer“ stark machen. Für und gegen den
Zölibat gibt es treffliche, auch biblisch belegte Gründe. Eine
vorsichtige Lockerung würde die Kirche nicht erschüttern, zerstören
schon gar nicht, denn dagegen steht Jesu Wort über „Petrus, den
Fels“. Störend an der Zölibat-Debatte ist die Art, wie sie von
Theologie-Professoren mit allerlei Reformvorschlägen befrachtet wird.
Diese künden mehr von deutscher Lust an der Nabelschau als von
drängenden Problemen der außerhalb Europa wachsenden Weltkirche.
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