Als „Heulsusen“ hat Peer Steinbrück einst
Parteifunktionäre bezeichnet. Der Hang zum Lamento ist SPD-immanent.
Nun ist es der Kandidat, der in der Nebentätigkeits-Debatte ein
sauertöpfisches Gesicht zieht. Steinbrück wittert eine Medienkampagne
und will so seine sinkenden Umfragewerte erklären. Der Mann, der
Gegner gerne hart angeht, hält die Hitze in der Küche des
Kanzlerkandidaten nicht aus. Die Fakten: Die Partei der kleinen Leute
muss eine Debatte darüber aushalten, dass ihr Kanzlerkandidat
Millionen mit Vorträgen verdient hat, anstatt im Bundestag seiner
Arbeit nachzugehen. Dass Steinbrück mit seinen Büchern Geld verdient
hat, ist völlig in Ordnung und in dieser Zeitung nicht skandalisiert
worden. Herr Steinbrück sollte sich lieber überlegen, wie
Sozialsysteme demografiefest gemacht werden können, wie der
Mittelstand in Krisenzeiten gestärkt werden kann. Wie lässt sich
Europa solidarisch gestalten, ohne dass wenige Länder dauerhaft für
viele haften? Dazu sind Ideen gefragt. Dann diskutiert die
Öffentlichkeit auch wieder über Haupt- und nicht über
Nebentätigkeiten.
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