Was viele Duisburger sich mehr als ein Jahr
nach der Loveparade-Katastrophe wünschen, wird es auch zu Weihnachten
nicht geben: Der „Neuanfang für Duisburg“, den die Initiative zur
Abwahl Adolf Sauerlands im Namen führt, bleibt vorerst aus. Der
umstrittene Oberbürgermeister wird sein Amt nicht freiwillig
aufgeben. Vorhersehbar wird der Name Duisburgs für weitere Monate,
wenn nicht Jahre mit einer unaufgeklärten Katastrophe und hässlichen
Debatten verbunden bleiben. Der Bürgerinitiative schwant, dass ein
Teil der von ihr gesammelten Unterschriften gegen den OB den
Prüfkriterien nicht standhalten wird. In der Anfangsphase der Aktion
sollen Adress- und Personendaten nicht vollständig erfasst worden
sein. Der Bürgerantrag kann trotz einer beeindruckenden Zahl von
Unterstützern daher an Formalien scheitern. Hat die Initiative aber
Erfolg, müsste es ihr im nächsten Jahr gelingen, rund 90 000 Abwähler
an die Urne zu bringen. Das wäre zeitgleich mit einer vorgezogenen
Landtagswahl sicher möglich – und würde ein unmögliches Licht auf
eine Landesregierung werfen, die erst per „Lex Sauerland“ die Abwahl
ermöglicht und ihr dann per Terminsetzung zum Erfolg verholfen hätte.
Es droht ein Debakel. Offen ist, für wen.
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