von Lothar Schröder
apst Benedikt XVI. hat für die Anschläge auf Christen in Nigeria
die einzig richtigen Worte gefunden – indem er sie als eine „absurde
Geste“ brandmarkte. Weil hinter den Terrorakten der islamistischen
Boko-Haram-Bewegung nichts anderes steht als unbegreiflicher,
unfassbarer Irrsinn. Allein der Wahnsinn hat hier zur fürchterlichen
Tat ermutigt, kein religiöses Denken in wessen Namen auch immer. Das
vor allem müssen jetzt – so schwer es fällt – die Gläubigen in
Nigeria erkennen. Der Friede der Religionen darf nicht zerstört
werden durch Bomben. Das Bekenntnis zu einem Glauben ist wichtig, die
gelebte Praxis und das Handeln der Gläubigen aber wesentlich. So weit
entfernt Nigeria von uns auch erscheint, so nahe geht uns dieses
Attentat – ein Anschlag auf Christen, ein Anschlag am Weihnachtstag.
Der Hass des Terrors traf die Menschen, als sie die Geburt Jesu
feiern wollten, die Geburt eines Kindes in einer kargen Krippe. Wie
viel Friedfertigkeit und Arglosigkeit liegt in diesem Fest! Und in
diesem Neugeborenen: Gott ist Mensch geworden in der Gestalt eines
verletzlichen, angreifbaren Kindes. Gottes Sohn hat sogar den Tod auf
sich genommen. Warum sein Opfer? Weil er gerade in größter Not bei
den Menschen ist, und am ersten Weihnachtstag in Nigeria – an der
Seite der Trauernden, der Verletzten, der Sterbenden.
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