Rund 4000 Angestellte, gut 1,4 Milliarden Euro
aus Gebühren, Hunderte Millionen für Produktionen in Film, Funk und
Fernsehen, Tausende Stunden Programm, breite Internet-Angebote – der
Westdeutsche Rundfunk ist nach der BBC Europas zweitgrößte
Rundfunkanstalt. Diesen Tanker soll nun der „Tagesthemen“-Moderator
Tom Buhrow auf Kurs bringen. Die politischen Mächte innerhalb und
außerhalb des Senders haben eine mutige Entscheidung getroffen.
Buhrows Amtsvorgängerin Monika Piel hat viele Baustellen
hinterlassen, und das nicht nur buchstäblich in dem kafkaesken Kölner
Gebäudekomplex. Die Behörde ist ein Moloch, der Begeisterung und
Kreativität schneller fressen kann, als sie wachsen. Sicher dürfte
Buhrow ein besserer Werber in eigener Sache sein als die
zurückhaltende Frau Piel. Mit ihm verbinden die Rundfunkräte die
Hoffnung auf wieder mehr Glamour an der Spitze wie einst bei Fritz
Pleitgen und Friedrich Nowottny. Buhrow wird jedoch als starker
Medienmanager, nicht nur als moderner Patriarch gefragt sein. Ob man
dem Journalisten ohne Verwaltungserfahrung zu seiner neuen Aufgabe
gratulieren oder kondolieren darf, wird sich also noch herausstellen.
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