von Martin Kessler
Die Rheinländer sind für ihre leichte Lebensart bekannt. Wenn also
heute die Feiern zur deutschen Einheit in der früheren
Bundeshauptstadt Bonn ausgerichtet werden, besteht die große Chance,
dass es ein unbeschwertes und fröhliches Fest wird – mit der gesamten
bundespolitischen Prominenz, aber auch vielen, die einfach nur feiern
wollen. Sie werden sich daran erinnern, dass es die Bonner Republik
war, die erste erfolgreiche Demokratie auf deutschem Boden, die mit
ihrer unaufgeregten Art einen der Grundsteine für die deutsche
Einheit legte. Den anderen, ungleich wichtigeren, setzten natürlich
die Menschen in der DDR, die mit ihren gewaltlosen Demonstrationen
eine Diktatur zum Einsturz brachten. Von dem wiedervereinigten
Deutschland geht keine Gefahr aus für die Welt. Im Gegenteil: Es ist
fest eingebunden in die Welt und die Werte des Westens. Es ist
umgeben von Freunden. Und es ist bereit, mit hohem Einsatz die
gefährliche Schuldenkrise Europas zu lösen. Doch die Unbeschwertheit,
die das Fest heute wohl auszeichnet, ist nicht gleichbedeutend mit
Sorglosigkeit. Die Polizei hat unmittelbar vor der Feier vier
Islamisten festgenommen, die offenbar kriminelle Aktionen planten.
Sie werden die Festfreude nicht trüben. Aber der Vorfall zeigt, dass
man wachsam bleiben muss.
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