Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)
setzt neue Akzente im Verhältnis zum Islam. „Ich kann mir nicht
vorstellen zu sagen: Die Muslime gehören zu Deutschland, aber ihre
Religion nicht“, sagte der neue EKD-Ratsvorsitzende, der bayerische
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der in Düsseldorf
erscheinenden Rheinischen Post (Mittwochausgabe). „Millionen Muslime
haben hier ihre Heimat gefunden und leben in Frieden mit ihren
Nachbarn.“ Bedford-Strohm lobte zudem diejenigen Muslime, „die ihre
eigene Religion im Kontext von Demokratie und Pluralität
weiterentwickeln wollen“: „Viele arbeiten ja schon daran und grenzen
sich von den extremen Strömungen ihrer Religion ab.“ Diese Muslime
gelte es zu stärken, „statt immer nur ihre Defizite zu sehen“: „Wir
müssen das intensiver zur Kenntnis nehmen.“ Dass in den Nachrichten
„nur die Fundamentalisten“ auftauchten, sei kein repräsentatives Bild
des Islam. Anfang November hatte Bedford-Strohms scheidender
Vorgänger Nikolaus Schneider noch den muslimischen Verbänden
vorgeworfen, Gewalt im Namen des Islam nicht entschieden genug zu
verurteilen.
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