Rheinische Post: Eltern sollten realistisch bleiben = Von Christian Schwerdtfeger

Heute Mittag, wenn die Schüler nach Hause
gekommen sind, wird in einigen Familien der Haussegen wieder schief
hängen, weil das Zeugnis nicht so gut ausgefallen ist, wie es sich
die Eltern gewünscht haben. Aber anders als noch vor einigen Jahren
suchen diese die Gründe für die schlechten Zensuren nicht mehr
ausschließlich bei ihren Zöglingen, sondern immer öfter bei den
angeblich schlechten Pädagogen. In Wahrheit liegt die Ursache für
schlechte Schulnoten häufig im falschen Anspruchsdenken der Eltern,
die unbedingt wollen, dass ihre Kinder aufs Gymnasium gehen und
Abitur machen, um anschließend studieren zu können. Dass viele Kinder
dazu gar nicht in der Lage sind, akzeptieren zunehmend weniger
Eltern. Stattdessen wird Geld in teure Nachhilfestunden investiert,
um das mangelnde Wissen aufzuholen. Wenn trotzdem die Noten nicht
stimmen, wird der Lehrer verantwortlich gemacht. Statt die Schuld auf
die Pädagogen zu schieben, sollten Eltern gemeinsam mit ihren Kindern
und den Lehrern den Ursachen auf den Grund gehen und gegebenenfalls
über einen Wechsel der Schulform nachdenken. Kinder sollten Spaß am
Lernen haben – und keine Angst vorm Versagen.

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