Der Vorstandsvorsitzende der EnBW AG,
Hans-Peter Villis, schlägt den Aufbau eines Energieministeriums auf
Bundesebene vor. Für den geplanten Umbau der deutschen
Energiewirtschaft sei es „nicht optimal“, dass die Zuständigkeiten
für Reaktorsicherheit, für Energieforschung, für Elektromobilität
oder für Regulierung und Marktsteuerung auf unterschiedliche
Ministerien verteilt seien, sagte Villis der „Rheinischen Post“
(Montagausgabe).
Gleichzeitig warnte der Chef des drittgrößten Stromkonzerns in
Deutschland davor, dass die Förderung regenerativer Energien einen
deutlich aufwändigeren Netzausbau erfordern könnte, als bisher
bekannt. Man müsse nicht nur Hochspannungsleitungen zu den Windparks
an Nord- und Ostsee legen, sondern auch die regionalen Netze
modernisieren: „Wenn Tausende Solaranlagen bei strahlendem
Sonnenschein plötzlich hohe Mengen Strom in das Netz einspeisen, dann
aber bei Bewölkung diese Leistung ebenso schnell abnimmt, müssen
diese zum Teil extremen Leistungsschwankungen sehr schnell
ausgeglichen werden“, so Villis. Diese Flexibilität müsse durch einen
Umbau des Netzes geschaffen werden. Alleine dieser Ausbau regionaler
Netze werde „Milliarden Euro kosten, das können schnell zehn werden“.
Den Anteil von Strom aus regenerativer Energie am EnBW-Strommix
will Villis von aktuell elf Prozent schnell auf 20 Prozent erhöhen.
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