Die Energiewende setzt auch dem drittgrößten
deutschen Energiekonzern EnBW zu. EnBW-Chef Frank Mastiaux fürchtet,
dass er weitere Kohle- und Gas-Kraftwerke stilllegen muss. „Fast
alle sind auf Vollkostenbasis mehr oder weniger unter Wasser. Wir
haben bereits fünf Blöcke zur Stilllegung angemeldet. Wir schließen
nicht aus, dass wir künftig noch weitere Stilllegungsbeschlüsse
treffen müssen, wenn die Großhandelspreise weiter niedrig bleiben
oder gar verfallen“, sagte Mastiaux der „Rheinischen Post“
(Montag-Ausgabe).
Selbst eine Abschaltung der Atomkraftwerke ist früher als geplant
möglich: „Der Verfall der Börsenpreise drückt inzwischen auch massiv
auf die Margen der Kernkraftwerke“, so Mastiaux. Geplant sei
eigentlich, dass Philippsburg 2019 vom Netz geht, Neckarwestheim
2022. „Immer vorausgesetzt, dass die Wirtschaftlichkeit des Betriebes
auch gewährleistet ist“, so der EnBW-Chef.
Deshalb weitet EnBW nun sein Sparprogramm aus: „Bis Ende des
Jahres werden wir die Kosten um 765 Millionen Euro pro Jahr senken.
Aber wir müssen unser Unternehmen weiter auf Effizienz trimmen. Bis
2020 wollen wir erneut einen mittleren dreistelligen Millionen-Betrag
einsparen“, kündigte Mastiaux an. Das bedeutet nun auch bei EnBW
Stellenabbau: „Unser vorrangiges Ziel lautet Kosten senken, nicht
Stellen streichen. Aber perspektivisch werden wir das nicht schaffen
ohne Personalabbau in den Bereichen, die stark unter Druck stehen,
etwa im Bereich der Erzeugung oder in der Administration.“
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