Rheinische Post: Energiesparen ist nicht umsonst = Von Birgit Marschall

Gebäude verschlingen 40 Prozent des
Energiebedarfs in Deutschland. Wer es wirklich ernst meint mit dem
Energiesparen, muss vor allem hier ansetzen. Die Bundesregierung will
dies mit neuen Energie-Einspar-Regeln für Neubauten tun, die ab 2014
gelten sollen. In der kostenbewussten Immobilienwirtschaft hat die
Regierung mit ihren Plänen nur einen verhaltenen Aufschrei ausgelöst.
Das muss stutzig machen. Die neue Energieeinsparverordnung verschont
die Eigentümer bestehender Gebäude, die künftig nicht zusätzlich zur
Senkung des Energieverbrauchs beitragen müssen. Doch auch bei den
Vorschriften für Neubauten entpuppt sie sich als ein eher zahmes, aus
ökologischer Sicht nicht sehr ehrgeiziges Papier: Die meisten mit
KfW-Krediten geförderten Niedrigenergiehäuser erfüllen schon heute
die künftigen Energiestandards – und das bei weitem. Trotzdem wird es
vor allem bei größeren Wohnungsbauvorhaben zu merklichen
Kostensteigerungen durch die neuen Standards kommen. Ohnehin wird das
Bauen infolge steigender Zinsen und höherer Grundstückspreise teurer.
Der Mietenanstieg gerade in den Ballungszentrum wird so weiter
beschleunigt. Hier wird die Politik gegensteuern müssen.

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