Rheinische Post: Enttäuschte Franzosen

Einmal mehr haben die Franzosen bei der
Kommunalwahl eine altbewährte Regel beherzigt. Auch diesmal haben sie
die Regierungspartei abgestraft. Das war vor sechs Jahren nicht
anders, als der Staatschef noch Nicolas Sarkozy hieß und seine
konservative UMP-Partei bei den Gemeindewahlen im März 2008 eine
empfindliche Niederlage einstecken musste. Diesmal hat es Präsident
François Hollande und seine Sozialisten getroffen. Und doch ist bei
dieser Wahl eines anders: Frankreichs Rechtspopulisten von der
Nationalen Front haben spektakulär zulegt. Sie gewannen überall dort
Stimmen, wo die Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich hoch ist, und
profitierte so vom Frust jener Wähler, die kein Vertrauen mehr zu den
beiden großen Parteien haben. Leider dürfte sich dieser unheilvolle
Trend bei der Europawahl im Mai noch verstärken. Dann, so erwarten es
die Experten, dürften noch mehr enttäuschte Wähler zu Hause bleiben
und so dafür sorgen, dass Le Pen ihr großes Ziel erreicht, die
Nationale Front zur stärksten Partei des Landes zu machen. Mit allen
Folgen für Frankreich und Europa.

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