Schneller als gedacht scheint sich Geschichte 
zu wiederholen: Vor wenigen Jahren konnte die schwarz-gelbe 
NRW-Regierung wegen üppiger Steuereinnahmen die Neuverschuldung 
drastisch zurückfahren. Dasselbe könnte in diesem Jahr auch Rot-Grün 
gelingen. Allerdings hat die Opposition die Landesregierung zum Jagen
tragen müssen. Ohne den von CDU und FDP erwirkten Richterspruch aus 
Münster zum aufgeblähten rot-grünen Nachtragsetat 2010 und ohne die 
Drohung mit Neuwahlen hätte sich die Regierung Kraft wohl kaum 
bequemt, die Zahlen noch einmal gründlich durchzurechnen und 
Einsparmöglichkeiten aufzuspüren. Noch vor wenigen Wochen 
bombardierten sich CDU und SPD mit Neuwahldrohungen. Inzwischen haben
beide Seiten verbal abgerüstet. Angesichts der für sie ungünstigen 
Umfragewerte hat die CDU weiterhin kein wirkliches Interesse an einem
neuen Urnengang – die SPD allerdings auch nicht, denn das Erstarken 
der Grünen ginge ganz klar zu ihren Lasten. Und die Grünen? Sie 
könnten zwar als großer Gewinner aus Neuwahlen hervorgehen, doch im 
Falle einer großen Koalition von CDU und SPD wäre dies ein 
Pyrrhussieg. Heißt in Klartext: In NRW bleibt wohl (vorerst) alles, 
wie es ist.
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