Rheinische Post: EU-Wettbewerbskommissarin: Autoindustrie ist anfällig für Kartelle

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager
hält die Autoindustrie anfällig für Kartelle. „Das legen die Zahlen
jedenfalls nahe. Wir hatten bereits zehn Kartelle in der
Autoindustrie, darunter das LKW-Kartell“, sagte sie der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe): „Das liegt nicht
an den Autos an sich, sondern an der Art des Produkts. Wenn Produkte
sich sehr ähnlich sind und es schwer ist, sich über die Qualität zu
unterscheiden, ist die Versuchung für Hersteller offenkundig groß,
sich abzusprechen, um den Markt oder Aufträge aufzuteilen.“

Sie kündigte eine intensive Prüfung der Absprachen zwischen VW,
Daimler, BMW, Audi und Porsche an: „Wir gehen sehr gründlich vor,
denn es ist ja durchaus erlaubt, dass Unternehmen bei Forschung und
Entwicklung kooperieren. Manches kann ein einzelnes Unternehmen gar
nicht allein stemmen. Aber wir müssen auch prüfen, ob und wo sich die
Autokonzerne in Grauzonen bewegen oder gar illegale Absprachen
getroffen haben.“

Sie hofft, die Untersuchung gegen die deutschen Hersteller in
diesem Jahr abzuschließen: „Ich hoffe es, diese Untersuchung hat hohe
Priorität für uns, denn die Autoindustrie hat schließlich eine große
Bedeutung für Europa.“

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