Rheinische Post: Experten fordern Sonderprüfung bestimmter WestLB-Aktivitäten / Landesbank soll in Offshore-Geschäfte verstrickt gewesen sein

Die WestLB soll ein weit verzweigtes Netz von
Tochtergesellschaften in so genannten Offshore-Steueroasen betrieben
haben. „Der Geschäftsbericht und andere Dokumente begründen
hinreichend den Verdacht, dass die WestLB Angebote für
Steuergestaltungs-Akrobatik unterhalten hat. Das könnte den
Tatbestand einer Beihilfe zur Steuerhinterziehung erfüllen“, sagte
der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, der
„Rheinischen Post“ (Montagausgabe). Ein Sprecher der
WestLB-Nachfolgerin Portigon bestätigte der Zeitung, dass die
ehemalige Landesbank Tochtergesellschaften auf den Kaiman-Inseln,
den niederländischen Antillen, auf Jersey und den Bermudas betrieben
habe. Einige davon führt Portigon bis heute weiter. Eigenthaler
forderte eine Sonderprüfung. Er rufe „die Steuerfahndung des Landes
NRW und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistung zu einer
Überprüfung dieser WestLB-Aktivitäten auf“, sagte er der Zeitung. Der
FDP-Fraktionsvize im NRW-Landtag, Ralf Witzel, verlangt auch
Aufklärung von NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD): „Der
Finanzminister führt einen wortgewaltigen Kampf gegen genau die
Steueroasen, in denen auch die WestLB und Portigon unter seiner
Aufsicht aktiv waren oder sind. Er muss erklären, was seine Institute
dort zu suchen hatten.“

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