Rheinische Post: Experten für Flughafen Kommentar Von Michael Bröcker

Das Dauerdesaster bei Deutschlands größtem und
wichtigsten Infrastrukturprojekt, dem Bau des Großflughafens BER in
der Hauptstadt Berlin, sollte den Beteiligten Anlass für ein
Experiment sein. Wie wäre es, wenn bis zur Eröffnung des Airports
(wann auch immer das sein wird) alle Politiker aus dem
Kontrollgremium verschwinden und ausschließlich Flughafen-erfahrene
und parteiunabhängige Experten die Fortschritte auf der Baustelle
überwachen? So wie in Italien ein Technokraten-Kabinett das
heruntergewirtschaftete Land politisch sanieren musste, könnte beim
BER ein Expertenrat retten, was noch zu retten ist. Ein Versuch wäre
es jedenfalls wert. Mit erfahrenen Managern – man denke etwa an den
früheren Chef des Frankfurter Airports, Wilhelm Bender – ist das Land
der Ingenieure immer noch gesegnet. Dass Deutsche Großprojekte
stemmen können, hat unlängst Klaus Grewe gezeigt. Der Architekt war
Gesamtkoordinator für die Bauten der Olympischen Spiele 2012 in
London. Die Projekte wurden vor dem Termin fertig, das Budget wurde
nicht ausgeschöpft.

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