Wenn die Verwechslungsgefahr mit den
Sozialdemokraten nicht so groß wäre, sollte man der FDP die
Umbenennung in SDP empfehlen. „Selbstdemontage-Partei“ – das käme
ihren Neigungen deutlich näher. Nun hat sie wieder zugeschlagen. Kaum
sind die Umfragewerte unter Parteichef Philipp Rösler wieder an die
Fünf-Prozent-Marke geklettert, da stellt der Kieler FDP-Fraktionschef
Wolfgang Kubicki Rösler in Frage und versucht, die Liberalen fünf
Monate vor der Niedersachsen-Wahl in eine von Christian Lindner
geführte FDP an der Seite der SPD statt der CDU umzudrehen. Damit
bereitet er selbst vor, was er vorgibt verhindern zu wollen: eine
FDP, die nicht mehr Fuß fasst und sich schnell einen neuen
Vorsitzenden sucht. Einen ähnlichen Fehler hatte 2011 auch schon das
Rösler-Lager begangen. Statt die absehbaren Landtagswahlniederlagen
noch unter einem Parteichef Guido Westerwelle abzuwarten und dann mit
dessen Ablösung einen Neuanfang hinzukriegen, konnten die Liberalen
das Wasser nicht halten und drängten den Parteichef zu früh beiseite.
Nun personifiziert Kubicki für Rösler die FDP-gemäße Steigerungsform:
Feind – Todfeind – Parteifreund. Westerwelle kann Rösler sagen, wie
das ausgeht.
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