Rheinische Post: FDP im Aufwind Kommentar Von Detlev Hüwel

Die Liberalen dürfen wieder hoffen. Nach den
jüngsten Umfragen können sie sowohl in Schleswig-Holstein (Wahl am 6.
Mai) als auch in Nordrhein-Westfalen (13. Mai) den Wiedereinzug in
den Landtag schaffen. In beiden Fällen dürfte der Aufschwung
maßgeblich auf den jeweiligen Spitzenkandidaten zurückzuführen sein.
Im Norden ist es das eigenwillige FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki und
in NRW das vielbeachtete Jungtalent Christian Lindner. Beiden Männern
scheint es zu gelingen, jene Wähler zu mobilisieren, die mit dem
Erscheinungsbild der Bundespartei nicht einverstanden sind. Lindner
verschafft sich mit einem Wahlkampf Beachtung, der auf Mätzchen
verzichtet und auch nicht der Versuchung erliegt, unhaltbare
Steuersenkungsversprechen zu machen. Den ernsthaften Willen, die
maroden Staatsfinanzen nachhaltig zu sanieren, nimmt man ihm ab.
Fragt sich nur, ob der Aufschwung tatsächlich bis zum 13. Mai trägt.
Kommt die FDP in den Düsseldorfer Landtag, könnte dies das Aus für
eine rot-grüne Regierungsmehrheit bedeuten. Dann blieben nur zwei
Möglichkeiten: Entweder es gibt eine Ampel von Rot-Grün und FDP oder
– wohl eher wahrscheinlich – eine große Koalition von SPD und CDU.

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