Rheinische Post: Fehler im System Kommentar Von Birgit Marschall

So gut wie heute waren die Chancen noch nie für
Jugendliche in der Bundesrepublik, einen Ausbildungsplatz zu
bekommen. Bundesweit werden auch noch Anfang August, wenn in vielen
Unternehmen das neue Ausbildungsjahr bereits beginnt, noch
Zehntausende Lehrstellen unbesetzt sein. Trotzdem gibt es auch noch
Tausende, die keine adäquate Lehrstelle gefunden haben. Dieses
Missverhältnis aufzulösen, ist die dringende Aufgabe der Behörden,
Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften. Dass aber junge Menschen im
Durchschnitt fast 20 Jahre alt sind, bevor sie hierzulande eine
Ausbildung beginnen, ist kein Problem des Augenblicks. In Österreich
zum Beispiel beginnen Jugendliche ihre Lehre im Durchschnittsalter
von 16 – obwohl auch sie etwas Zeit für die Berufsorientierung
brauchen. Hier geht es um eklatante Fehler im deutschen
(Aus-)Bildungssystem, die korrigiert gehören. Viele Jugendliche
werden im Übergang von der Schule in die reale Arbeitswelt zu lange
von interessierter Seite aufgehalten: Zu viele Bildungsstätten leben
zu gut vom staatlich alimentierten Übergangssystem.

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