Rheinische Post: Finanzchef kritisiert rheinische Landeskirche: „Mir hängt nur das Negative an“

In der Debatte um den Millionenskandal bei der
kircheneigenen Firma BBZ hat der Finanzchef der Evangelischen Kirche
im Rheinland seine Landeskirche kritisiert. Georg Immel, der seit
Dezember sein Amt ruhen lässt, sagte der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe): „Ich halte das Vorgehen meiner
Kirche für vorschnell und für sie wie für mich zumindest äußerst
unglücklich.“ In ähnlichen Fällen, so Immel, sagten Vorgesetzte über
ihre Mitarbeiter, bis zum Beweis des Gegenteils gelte die
Unschuldsvermutung. „Diesen Satz habe ich bisher von der Landeskirche
nicht gehört.“ Intern habe er „viel Zuspruch erfahren, nach außen
nicht“: „Mir hängt nur das Negative an.“ Das
Beihilfe-und-Bezüge-Zentrum (BBZ) im pfälzischen Bad Dürkheim war
unter anderem durch riskante Anlagegeschäfte in Not geraten; die
Landeskirche, die alleinige Gesellschafterin des BBZ ist, ist ihrer
Firma mit insgesamt 20 Millionen Euro beigesprungen. Immel war seit
2009 Vorsitzender der BBZ-Gesellschafterversammlung. Er habe keine
Aufsichtspflicht über „die ureigenen operativen Aufgaben der
Geschäftsführung“ gehabt, sagte der Jurist. Interesse an Berichten
sei von der Kirchenleitung nach 2001 nicht mehr signalisiert worden.
„Und wir haben keinen Anlass gesehen, die Kirchenleitung mit solchen
Dingen zu belasten.“

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