Fast drei Jahre nach dem Beschluss des
Bundestages zum Ausstieg aus der Atomenergie fließen im
Forschungszentrum Jülich immer noch Fördergelder in die Erforschung
der Technologie. Das geht aus der noch unveröffentlichten Antwort der
Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der
Grünen-Bundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl und Oliver Krischer
hervor, die der Rheinischen Post (Donnerstagsausgabe) vorliegt.
Demnach unterstützen die Wissenschaftler und Techniker des
Forschungszentrums auch chinesische Kollegen beim Bau eines neuen
Atomkraftwerkes im chinesischen Shidao. Den Angaben der
Bundesregierung zufolge sind in Jülich unter anderem noch ein
Versuchsstand für Kugelhaufenreaktortechnik und einem weiterer für
Hochtemperaturreaktor-Versuche in Betrieb. Die Bundesregierung
schreibt: „Die aktuellen Experimente in diesen bestehenden
Versuchsanlagen werden seit 2012 über das vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Projekt TARGET finanziert.“
Dabei gehe es um grundlegende Sicherheitsfragen. „Das Vorhaben läuft
bis Mitte 2015 und hat ein Gesamtvolumen von 503 000 Euro.“ Oliver
Krischer, Fraktionsvize der Grünen im Bundestag, sagte der
Rheinischen Post: „Das verbohrte Festhalten der Jülicher Forscher an
einer gescheiterten Technik ist nicht nachzuvollziehen. Dass es auch
noch mit Steuergeld finanziert wurde und wird, ist inakzeptabel.“
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