Die Pläne der CDU-Frauen für Quoten in den
Aufsichtsräten und Vorständen der Unternehmen sind moderat. Nachdem
eine freiwillige Selbstverpflichtung, die die Wirtschaft vor etwa
zehn Jahren unterschrieben hat, kaum Fortschritte gebracht hat, ist
es Zeit, mehr Verbindlichkeit zu schaffen. Die Quote soll jetzt
Gesetz werden, aber erst 2018 voll wirken. Ob sie wirklich für alle
Branchen greifen soll, steht noch nicht fest. Grundsätzlich sind
Quotenregelungen anti-freiheitlich und ungerecht. Und die Frauen, die
Spitzenpositionen anstreben, wollen dies aus Leistungs- und nicht aus
Quotendenken. Wenn sich aber zehn Jahre lang kaum etwas tut, obwohl
sich die Unternehmen dazu bekannt haben, dass sie mehr Frauen in die
Aufsichtsräte und Vorstände holen wollen, dann wird die Quote zu
einem legitimen Hilfsmittel. Bei dem Versuch, den Frauenanteil in den
Führungsgremien der großen Unternehmen zu erhöhen, geht es nicht nur
darum, Gleichberechtigung zu schaffen. Vielmehr ist die Frauenfrage
auch eine Frage des wirtschaftlichen Erfolgs. Gemischte Teams gelten
als kreativer und erfolgreicher. Firmen, in denen besonders viele
Frauen einen Sitz im Vorstand haben, erzielen besonders hohe
Renditen.
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