Rheinische Post: Frauen ohne Furcht

Es ist gut, dass der Friedensnobelpreis endlich
wieder an Frauen vergeben wurde – vor allem, weil die drei
Menschenrechtlerinnen bislang nahezu unbeachtet vom Rest der Welt
gewirkt haben. Außerdem rückte das Nobelpreiskomitee mit seiner
Entscheidung wieder ein Land in den Fokus, das sonst kaum in der
Öffentlichkeit steht: Liberia. Leymah Roberta Gboweee ist eine
Bürgerrechtlerin und Politikerin, Ellen Johnson Sirleaf die
Präsidentin Liberias. Tawakkul Karman ist ein Gesicht der
jemenitischen Protestbewegung. So würdigt das Komitee auch den
Arabischen Frühling. Vor allem aber ehrt es drei Frauen, die sich
seit vielen Jahren, teils unter Lebensgefahr, für Frieden und
Frauenrechte einsetzen. Die Wahl dürfte kaum Kontroversen auslösen.
Als 2009 US-Präsident Barack Obama ausgezeichnet wurde, hagelte es
Kritik. Das Komitee musste sich vorwerfen lassen, der allgemeinen
Begeisterungswelle aufgesessen zu sein und Vorschusslorbeeren zu
verteilen. Die drei aktuellen Preisträgerinnen haben im Vergleich zu
Obama keine großen Namen, ihre Arbeit aber hat bereits Früchte
getragen. Der Nobelpreis sorgt dafür, dass sie nun nicht mehr
unbeobachtet in ihrem Einsatz für Frieden und Frauenrechten behindert
werden können.

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