Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei,
Konrad Freiberg, hat im Zusammenhang mit den jüngsten
Castor-Protesten von einer „neuen Stufe der Gewalt“ gesprochen. Es
sei kaum zu begreifen, dass Menschen Polizeifahrzeuge mit brennbarer
Flüssigkeit übergießen und anzünden, während die Beamten darin
sitzen. „Das muss geplant und vorbereitet worden sein“, sagte
Freiberg der „Rheinischen Post“ (Montagausgabe). Damit bestätige sich
die Befürchtung, dass „linksextremistische Kreise die Proteste
zunehmend für ihre Zwecke missbrauchen“. Diese wollten nicht nur die
Castor-Transporte verhindern, sondern hätten „ganz andere Ziele“. Der
Gewerkschaftschef kritisierte die von den Demonstranten verwendeten
Begriffe „ziviler Ungehorsam“ und „Widerstand“. Das führe dazu, dass
manche sich im Recht fühlten, wenn sie Gleise besetzten. „Das ist
falsch, die Polizei muss den Castor reinbringen“, betonte Freiberg.
Gleichzeitig kritisierte er aber auch die Entscheidung der
schwarz-gelben Koalition zur Verlängerung der Laufzeiten der
Atomkraftwerke. „Es muss doch jedem klar sein: Wer einen Konsens
aufkündigt, ruft einen gesellschaftlichen Konflikt hervor.“
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