Rheinische Post: Gegen dicke Luft

Ein Kommentar von Rainer Kurlemann:

Die Luft in deutschen Innenstädten ist nicht besser geworden. Das
überrascht: Die meisten Beobachter werden vermutet haben, dass
Rußfilter, Umweltzonen und Fahrverbote längst Wirkung zeigen. Wir
haben einiges dafür getan, dass der Ausstoß von Schadstoffen sinkt –
vor allem Autofahrer fühlen sich gemolken. Die Bilanz der Messgeräte
spricht eine andere Sprache: Seit 2007 hat sich die Belastung durch
Feinstaub und Stickoxide kaum verringert. Bei bestimmten Wetterlagen
atmen die Menschen in der Nähe von größeren Straßen schlechte Luft,
deren Gesundheitsgefährdung bekannt ist. Wer das konsequent
verhindern will, muss zu drastischen Maßnahmen greifen. Die
Ergebnisse des Umweltbundesamtes motivieren zu einem Vorschlag, den
niemand öffentlich machen wird. Fahrverbote bei bestimmten
Wetterlagen: beispielsweise derzeit. Wenn ein Hochdruckgebiet,
Autoverkehr und erhöhter Heizbedarf zusammentreffen, steigen die
Feinstaubwerte. Da sollte das Auto zu Hause bleiben und die Heizung
am besten aus. Was ist stattdessen sinnvoll? Wo immer Schadstoffe
vermieden werden können, müssen wir das tun. Umweltschutz ist nicht
mit Verboten zu erreichen, sondern mit Einsicht und verbesserter
Technik.

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