Rheinische Post: Geld für die Unis

Die Entscheidung der rot-grünen Landesregierung
in NRW, die Studiengebühren wieder abzuschaffen, ist falsch. Denn die
Gebühren haben die finanzielle Schwindsucht der Unis gerade erst
etwas gelindert, und sie haben weithin zu besseren Lern- und
Lehrbedingungen geführt. Es geht aber nicht mehr um das Ob, nur noch
um das Wie. Die Experten-Anhörung gestern im Landtag war dafür
hilfreich: Der Harakiri-Plan der Hochschulsozialisten von der
Linkspartei, die Gebühren schon zum Sommer zu streichen, dürfte
endgültig disqualifiziert sein. Und bei Rot-Grün setzt sich offenbar
die Erkenntnis durch, dass ein jährlicher Fixbetrag als
Gebühren-Ersatz nicht ausreicht. Schließlich rollt mit dem doppelten
Abi-Jahrgang 2013 die nächste große Studenten-Welle schon auf die
Unis zu. Das muss sich in mehr Geld niederschlagen. Rot-Grün wird
seinen Gesetzentwurf wohl in diesem Sinne nachbessern. Gut wäre es,
könnte man sich zu klaren Verpflichtungen durchringen. Auch das
freilich würde den Grundfehler nicht beseitigen: Statt die
Privilegierten (und das sind die Studenten) an den Bildungskosten zu
beteiligen, finanziert man Bildung aus Haushaltsmitteln, also – seien
wir realistisch – über Schulden. Ein schlechter Tausch.

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