Rheinische Post: Genug Geld im Alter haben

Die neue Postbank-Studie zeigt ein Paradox: Die
Deutschen glauben, mehr Geld fürs Alter zurücklegen zu müssen,
tatsächlich sparen sie aber weniger und träumen vom Eigenheim. Man
muss die Lage differenziert sehen: Die Oberschicht sowie Teile der
Mittelschicht inklusive vieler Facharbeiter und so mancher
Freiberufler könnendem Lebensabend meistens trotz sinkender Rente
gelassen entgegensehen. Die Kombination aus Rente/Pension,
Versorgungswerk, Betriebsrente und häufig einer eigenen Immobilie
macht das möglich. Schwierig ist die Lage aber für diejenigen, die
wenig sparen und die nur niedrige Rentenansprüche erwerben. Unehrlich
wäre, ihnen zu versprechen, dass die Renten künftig doch nicht
sinken, denn keiner weiß, wie leistungsstark Deutschland in 20 oder
30 Jahren sein wird – sicher ist nur, dass es mehr Rentner geben
wird. Stattdessen sollte man über eine Art Zwangs-Riester nachdenken.
Das müsste mit zwei Kriterien gekoppelt werden: Wahrscheinlich müssen
die Riester-Zuschüsse für Geringverdiener erhöht werden – im Moment
erhalten Gutverdiener jedenfalls über den Steuervorteil eine höhere
Förderung für die Riester-Rente als Niedrigverdiener. Zweitens müssen
Banken und Versicherungen Riester-Verträge mit deutlich niedrigeren
Gebühren anbieten – da muss der Staat Druck machen.

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