Mit der Krankenkassen-Reform kehrt die Politik
nach Jahren des ideologischen Streits zur alten und bewährten Methode
zurück, dass die Krankenkassen ihren Beitragssatz selbst bestimmen.
Das ist gut so. Denn die kleine Zusatzpauschale sorgte für
unverantwortliche Verwerfungen im Gesundheitssystem. Die Pleite der
City BKK, in deren Folge alte Menschen mit Rollatoren vor
Krankenkassen Schlange standen, weil sie um ihren Versicherungsschutz
fürchteten, ist nur ein Beispiel. Doch für die Versicherten gibt es
nicht nur Grund zum Jubeln. Die große Koalition hat auch beschlossen,
den Arbeitgeberbeitrag einzufrieren. Dies hält die Arbeitskosten
niedrig und hilft der Konjunktur. Für die Versicherten aber bedeutet
es, dass alle künftigen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen ihre
Beiträge in die Höhe treiben. In einer alternden Gesellschaft mit
hohen Ansprüchen ans Gesundheitssystem müssen sich die Versicherten
auf deutliche Sprünge gefasst machen. Zumal die Lobby-Gruppe der
Arbeitgeber, die bislang bei jeder Erhöhung lautstark protestierte,
nun nicht mehr aktiv werden wird.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Weitere Informationen unter:
http://