Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat die
SPD-Forderung nach Wiedereinführung der paritätischen Finanzierung
des Krankenkassenbeitrags von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
abgelehnt, aber den Versicherten staatlichen Schutz vor finanzieller
Überforderung versprochen. „Deshalb kann ich mir vorstellen, dass wir
uns auf eine Deckelung des Zusatzbeitrags verständigen“, sagte Gröhe
der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe)
mit Blick auf den Zusatzbeitrag von Versicherten zu ihrem
Krankenkassenbeitrag, ohne dass sich die Arbeitgeber daran
beteiligen. Medizinischer Fortschritt könne nicht unbegrenzt zu
Lasten der Versicherten gehen. „Natürlich werden wir dafür sorgen,
dass die Versicherten nicht überfordert werden.“
Kontext: Der allgemeine Beitragssatz der Krankenkassen von 14,6
Prozent ist paritätisch zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern
finanziert. Die Krankenkassen können zudem einen Zusatzbeitrag
erheben, den ausschließlich die Arbeitnehmer tragen müssen. Der
durchschnittliche Zusatzbeitrag wird einmal pro Jahr von der
Bundesregierung festgelegt. Aktuell beträgt er 1,1 Prozent und wird
ab Januar 2018 auf nur noch 1,0 Prozent sinken. Perspektivisch werden
die Beiträge für die Krankenkassen aber durch die Alterung der
Bevölkerung und den medizinischen Fortschritt aber wieder steigen.
Dann könnten die Arbeitnehmer alleine mit den Kostensteigerungen
überfordert sein. Die Sozialdemokraten fordern schon länger eine
Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Beitragssätze.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell