Erstmals hat der Chemiekonzern Henkel eine
wahrscheinliche Obergrenze für weitere Zukäufe genannt. Es sei „eher
nicht“ denkbar, dass der Konzern mehr als die Hälfte des eigenen
Börsenwertes für einen einzelnen Zukauf ausgebe, so wie Bayer. Das
sagte Vorstandschef Hans Van Bylen der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). Beim aktuellen Börsenwert von
48,4 Milliarden Euro wären somit Zukäufe von maximal 24 Milliarden
Euro denkbar. Van Bylen betont, dass Henkel weiter nach Kaufobjekten
sucht: „Akquisitionen sind ein wichtiger Bestandteil unserer
Wachstumsstrategie.“ Er stellt aber auch klar: „Größe allein ist
kein Selbstzweck. Für uns ist Geschwindigkeit wichtiger als Größe.“
Obwohl der Markenartikler (Persil, Somat) den digital
erwirtschafteten Umsatzanteil von zehn Prozent auf mindestens 20
Prozent im Jahr 2020 erhöhen will, wird kein eigenes Verkaufsportal
für Privatkunden aufgebaut. Van Bylen: „Im Konsumgütergeschäft setzen
wir auf die enge Zusammenarbeit mit dem Handel statt auf eigene
Plattformen. Wir kooperieren mit unseren Handelspartnern weltweit
sowie mit den bekannten Online-Händlern. Während in Europa der
klassische Handel dominiert, verkaufen wir in China die Hälfte
unserer Konsumgüter online.“
Henkel lehnt ab, sich mit Online-Konzernen wie Amazon oder Alibaba
gegen den klassischen Einzelhandel zu verbünden: „Wir wollen mit
unseren starken Marken und unserer Kompetenz der bevorzugte Partner
für beide sein. Wir beobachten hier auch ein Zusammenwachsen. Die
traditionellen Handelsunternehmen bauen ihre eigenen
Online-Plattformen aus. Online-Händler wie Amazon eröffnen eigene
Läden oder kaufen Handelsunternehmen dazu. Die Kunden können online
bestellen, holen sich aber die Ware in einer Filiale ab.“
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