Rheinische Post: Henkel hält trotz sich verschärfender Russland-Krise an Jahresprognose fest / Deutliche Kritik an Bundesregierung

Der Dax-Konzern Henkel bekräftigt seine
Jahresprognose eines operativen Gewinns von 16 Prozent, obwohl der
Absturz des Rubel dem Konzern schwer zusetzt. „Wir halten an unserer
Prognose für 2014 fest, obwohl wir auch viel Gegenwind haben“, sagte
Vorstandschef Kasper Rorsted in einem Gespräch mit der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinische Post“ (Samstagausgabe). Tatsächlich trifft
uns die Abwertung des Rubels erheblich. Von den 600 Millionen Euro,
die wir in den ersten neun Monaten durch die negativen
Wechselkurseffekte an Umsatz verloren haben, kommt ein maßgeblicher
Anteil aus der Abwertung des Rubels. Mit einem Jahresumsatz von rund
1,1 Milliarden Euro ist Russland unser viertgrößter Markt.“

Negativ äußerte sich Rorsted zur deutschen Politik: „Die große
Koalition hat aus meiner Sicht im ersten Amtsjahr keine wesentlichen
Entscheidungen getroffen, die wirklich wirtschaftsfreundlich sind und
Jobs schaffen. Ich habe Sorge, dass die Errungenschaften der
Wirtschaftsreformen, die mit der Agenda 2010 auf den Weg gebracht
wurden, aufs Spiel gesetzt werden. Das ist gefährlich. Ich frage
mich, warum zum Beispiel Milliarden für die Rente mit 63 ausgegeben
werden. Stattdessen sollten wir mehr in die Bildung investieren,
damit besser ausgebildete junge Leute künftig für Wohlstand und
sichere Renten sorgen und so das Land fit für die Zukunft gemacht
wird.“

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