Rheinische Post: Henkels Zukaufpläne Von Reinhard Kowalewsky

Was ist davon zu halten, wenn Henkel eine
Übernahme von Wella anscheinend ernsthaft prüft? Erstens ist zu
loben, dass die Düsseldorfer an ihrer Wachstumsstrategie festhalten:
Nur mit Zukäufen und hohen Investitionen können deutsche Unternehmen
global weiter führen – das sichert auch Jobs in der Heimat. Zweitens
ist es sicher sinnvoller, eine der bestehenden drei Sparten des
Unternehmens zu stärken, als neue Geschäfte aufzubauen – und da lässt
sich schwer leugnen, dass die Marken von Wella exzellent zum
Haarpflegegeschäft von Henkels Körperpflegesparte passen. Wella und
der Henkel-Ableger Schwarzkopf könnten sich ergänzen – es hat schon
seinen Grund, dass Henkel Wella bereits 2003 kaufen wollte. Würde ein
Kaufpreis von 6,5 Milliarden Euro Henkel überfordern? Gemach: 4,5
Milliarden Euro lassen sich ohne Gefährdung des Bankenratings sofort
mobilisieren, der Rest lässt sich mit Aktien zahlen. Trotzdem muss
der Vorstand nüchtern rechnen: Reine Prestigekäufe sind gefährlich;
nur Akquisitionen, die sich auf Dauer rechnen, sind klug.

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