Ein Kommentar von Birgit Marschall:
Der Klimagipfel von Durban war ein Erfolg, keine Frage. Was zuvor
als undenkbar galt, wurde doch Realität: Alle Länder der Erde wollen
sich einem 2015 in Kraft tretenden globalen Klimaschutzabkommen
unterwerfen. Über dessen Rechtsverbindlichkeit gibt es allerdings
Unsicherheit und Streit. Die Europäer, die in Durban einen starken
Auftritt hatten und sich wider Erwarten weitgehend durchsetzen
konnten, müssen in den kommenden Jahren darauf achten, dass für den
Klimaschutz maßgebliche Länder wie die USA, Indien und China hier
nicht Schlupflöcher finden, um Zielwerte zu umgehen. Doch auch dieses
neue Abkommen allein wird die Welt nicht vor einer Erderwärmung
bewahren, die weit über das angepeilte Ziel von zwei Grad hinausgeht.
Schon jetzt ist absehbar, dass die Erwärmung bis 2050 sogar fünf,
sechs Grad erreichen kann. Weitere, kurzfristige Maßnahmen sind daher
nötig. Dass China gerade einen eigenen Emissionshandel aufbaut, ist
eine Chance. Die EU könnte ihren Zertifikatehandel mit dem
chinesischen verbinden. Auch ist die Energiewende in Deutschland von
größter Bedeutung für den weltweiten Klimaschutz. Gelingt der
Komplettumbau der Energieversorgung eines führenden Industrielandes
hin zu den erneuerbaren Energien, werden viele Länder, allen voran
China, diesem Vorbild folgen.
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