Rheinische Post: Hygiene bei der Bahn

Ein Kommentar von Ulrike Winter:

Wo Hunderte Menschen über Stunden zusammen sind, wo sie essen,
trinken und sich Toiletten teilen, kann es gar nicht steril zugehen.
Das ist in Flugzeugen so, in Bussen und in der Bahn. Aber ebenso wie
Fluggesellschaften muss auch die Bahn ihren Kunden ein Mindestmaß an
Hygiene garantieren – und, wenn das offenbar nicht funktioniert,
rasch nachbessern. Als weltweit agierendes Logistikunternehmen muss
die Bahn in der Lage sein, Putzprozesse so zu organisieren, dass die
jetzt festgestellten Mängel schnell verschwinden – und künftig keinen
Kunden abschrecken. Das Argument, die Züge könnten nur nach Erreichen
des Streckenendes gesäubert werden, zieht nicht: Mehr mobile
Reinigungstrupps dürften Abhilfe schaffen. Tiefenreinigungen sind
durchaus auch zwischendurch am Bahngleis möglich. Abgesehen von der
gesundheitlichen Gefahr, welche die nachgewiesenen Keime für
Bahnfahrer darstellen, schaden sie dem Image des Konzerns. Was das
betrifft, kann es sich die Bahn, die erst gestern ihre Ticketpreise
erhöhte, kaum leisten, neben ihren Pünktlichkeitsproblemen und denen
mit extremer Hitze oder Kälte eine neue Angriffsfläche zu bieten.

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