Rheinische Post: IG-Bau-Vorsitzender Wiesehügel geht auf Distanz zu Hochtief-Chef Lütkesstratkötter

IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel lehnt nationale
Interessen Deutschlands als Argument gegen eine feindliche Übernahme
des Essener Baukonzerns Hochtief durch die spanische ACS ab. „In das
nationale Horn stoße ich ungern“, sagte Wiesehügel der „Rheinischen
Post“ (Donnerstagsausgabe). Hochtief sei „selbst ein internationaler
Konzern, der massiv im Ausland zugekauft hat“, sagte der
Gewerkschafts-Chef. Damit widersprach Wiesehügel Hochtief-Chef
Lütkestratkötter, der seine Hoffnung auf Unterstützung aus Berlin mit
einem politischen Interesse an einer starken deutschen Bauindustrie
begründet. Ähnlich hatten zuletzt auch der Chef des Bauhauptverbands,
Michael Knipper, sowie Hochtief-Betriebsratschef Siegfried Müller
argumentiert. Wiesehügel hingegen: „Die spanische ACS ist ein
Teilnehmer aus dem europäischen Binnenmarkt, der heute ökonomisch und
politisch ohnehin als Heimatmarkt betrachtet wird.“ Aus Sorge um die
deutschen Arbeitsplätze und um das Wohl von Hochtief unterstütze er
den Vorstand gleichwohl in dem Bemühen, die Selbsständigkeit des
Unternehmens zu erhalten.

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