Der Chef der IG Bergbau Chemie Energie, Michael
Vassiliadis, hat sich für ein Ende des Emissionshandels
ausgesprochen. Der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinische Post“
(Mittwochsausgabe) sagte der Gewerkschaftsvorsitzende, bei der
Einführung des Zertifikatehandels habe es zahlreiche Annahmen
gegeben, die sich nicht bewahrheitet hätten: „Der Handel sollte
weltweit erfolgen – tut er aber nicht. Die Steuerungswirkung sollte
allein über den Markt erfolgen – tut sie auch nicht.“ Wenn also
ständig rumreguliert werden müsse, um Emissionen zu senken, sei das
System faktisch funktionsunfähig, so Vassiliadis. „Wir sind an einem
Punkt, wo das Instrument nicht mehr schlüssig ist. Ehrlich wäre es,
über ein Auslaufen des Zertifikatehandels nachzudenken.“ Im Zuge der
Energiewende forderte Vassiliadis zudem eine stärkere Öffnung für das
sogenannte Fracking, bei dem Gas mit Hilfe von Chemikalien aus tiefen
Erdschichten gefördert wird. Zwar sei das Fracking in der
Radikalität, wie es die USA praktizierten, in Deutschland nicht
denkbar. „Wir haben aber hierzulande Fracking-Gas – und das ist gut“,
sagte Vassiliadis. „Wir dürfen als Land ohne große Rohstoffe eine
solche Förderung nicht von vornherein komplett ausschließen. Wir
sollten deshalb beginnen, nüchtern die Chancen und Risiken zu
diskutieren.“
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