Die Gewerkschaft IG Metall schlägt Alarm wegen
der geplanten US-Zölle auf Stahl und Aluminium. „Einfuhrzölle in den
USA werden auch Konsequenzen für die Beschäftigung hierzulande
haben“, sagte der Stahl-Experte der Gewerkschaft, Heiko Reese, der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). Wie
stark, lasse sich derzeit aber nur schwer abschätzen. „Deutschland
exportiert etwa eine Million Tonnen Stahl in die USA. Angesichts
einer Jahresproduktion von 42 Millionen Tonnen, ist das nicht der
Bärenanteil.“ Viel größeren Einfluss würden allerdings die nach
Deutschland umgeleiteten Handelsströme haben: „Die Zölle treffen ja
nicht nur deutsche Produkte. Länder wie China, Indien und Japan
werden sich auch nach neuen Märkten umschauen. Da die EU aber global
betrachtet der offenste Markt ist, werden die Exporteure sich hier
zuerst umschauen. Das kann zu Verdrängung und damit auch zu
Arbeitsplatzabbau führen“, sagte Reese. Der IG-Metall-Vertreter
erklärte, Trumps Pläneseien „eine klar protektionistische Maßnahme“:
„Es geht ja nicht darum, Dumping-Stahl von den Märkten fernzuhalten.
Wir fordern deshalb die WTO und die EU auf, das entsprechend deutlich
zu machen.“ Über diplomatische Kanäle solle der Ton drastisch
verschärft werden. „Und zwar so, dass auch Herr Trump die Brisanz
versteht“, sagte Reese.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell