Die Zahl der Hartz-IV-Empfänger, die vom
Job-Center einen Notkredit bekommen, ist innerhalb von fünf Jahren um
rund 38 Prozent gestiegen. Dies geht aus Daten der Bundesagentur für
Arbeit hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Samstagausgabe) vorliegen. Im Jahr 2013 benötigten bundesweit pro
Monat durchschnittlich rund 17 800 Hartz-IV-Empfänger einen solchen
Kredit. Im Jahr 2007 waren es nur rund 12 900. Auch die Beträge, die
an die Bedürftigen ausgezahlt werden, sind in die Höhe gegangen. So
lag der durchschnittliche Zahlbetrag im vergangenen Jahre bei 341
Euro, 2007 waren es nur 216 Euro. Aus Sicht der Linksfraktion, die
die Daten bei der Bundesagentur abgefragt hatte, weist der Anstieg
auf einen zu niedrig bemessenen Regelsatz hin. „Die Leistungen müssen
unverzüglich angehoben und der Realität angepasst werden“, sagte die
Sozialexpertin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann. Der Vorsitzende
der Arbeitnehmergruppe der Union im Bundestag, Peter Weiß (CDU),
sieht dies anders. Er verwies darauf, dass es positiv sei, wenn
Hartz-IV-Empfänger bei Neuanschaffungen unterstützt würden. Durch die
Anschaffung energieeffizienter Elektrogeräte würde beispielsweise
Strom gespart. Dies verschaffe Luft, den Kredit zurückzubezahlen.
KONTEXT: Die Jobcenter gewähren solche Kredite an
Hartz-IV-Empfänger, wenn diese größere Anschaffungen für den Alltag
machen müssen, wie beispielsweise eine Waschmaschine oder einen
Kühlschrank kaufen. Für einen Wintermantel oder ein paar feste Schuhe
können diese Notkredite zudem aufgenommen werden. Die Job-Center
kürzen die Hartz-IV-Leistungen um zehn Prozent, bis das Darlehen
abgetragen ist.
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