Rheinische Post: In besten Händen

Kommentar von Detlev Hüwel

Ist der wegen versuchten Mordes angeklagte Reker-Attentäter Frank
S. für seine Bluttat voll verantwortlich? Er habe weder ein Alkohol-
noch ein Drogenproblem, gab er gestern beim Auftakt des
Strafprozesses zu Protokoll. Er stellte sich zudem als einen
politisch sehr interessierten Menschen dar, der viele Meinungen
einhole und sich dann ein Urteil bilde. Das alles klingt zunächst
rational, auch wenn – wie in diesem Fall – die Folgen verheerend
sind. Offenbar wollte S. mit dem sorgsam geplanten Messeranschlag auf
die Kölner Sozialdezernentin Henriette Reker ein Zeichen gegen die
seiner Ansicht nach verfehlte Flüchtlingspolitik setzen. Welch
geistige Verirrung! Sie lässt Zweifel daran aufkommen, ob S., der ein
querulatorischer Einzelgänger zu sein scheint, wirklich voll
zurechnungsfähig ist. Bei der Vorsitzenden Richterin Brigitte Havliza
ist das Verfahren jedenfalls in besten Händen. Sie wirkt überaus
souverän und hat sehr zu recht den schwerwiegenden Verdacht der
Anwälte des Angeklagten zurückgewiesen, hier werde von Anfang an ein
politischer Prozess geführt. www.rp-online.de

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