In Deutschland wurden auch im vergangenen Jahr
rund 42 Millionen männliche Küken unmittelbar nach dem Schlüpfen
vergast und anschließend geschreddert. Das geht aus der Antwort des
Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine Frage des
Grünen-Abgeordneten Oliver Krischer hervor. Sie liegt der
Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag) vor. Demnach sind 2018
insgesamt 42,1 Millionen weibliche Gebrauchslegeküken geschlüpft.
„Die Bundesregierung geht davon aus, dass dies mit dem Schlupf einer
annähernd gleichen Anzahl männlicher Küken einherging“, so das
Ministerium. Die männlichen Küken werden getötet, da sie keine Eier
legen und für die Mast zu wenig Fleisch ansetzen. Im
Koalitionsvertrag hatte die Regierung jedoch festgelegt, das
Kükenschreddern bis zur Mitte der Legislaturperiode zu beenden. Dabei
soll ein neues technisches Verfahren zur Früherkennung des
Geschlechts vor der Geburt helfen. Dieses Verfahren wird derzeit aber
erst bei durchschnittlich 30.000 Küken pro Woche oder gut 1,5
Millionen Küken im Jahr angewendet, wie es in der Antwort des
Ministeriums heißt. „Wie schon ihre Vorgänger kündigt Ministerin
Julia Klöckner das Ende des widerlichen Kükenschredderns nur an“,
kritisierte Grünen-Politiker Krischer. Passieren werde wieder nichts,
obwohl es die technischen Möglichkeiten dazu längst gebe. „Es ist nur
eine Kostenfrage und wie immer hat am Ende die Lobby der Tierquäler
das Sagen bei Frau Klöckner“, kritisierte Krischer.
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