Rheinische Post: In Japan alles beim Alten Kommentar Von Martin Kessler

Die krachende Niederlage für die japanische
Regierungspartei DPJ ist die Quittung für deren komplettes Versagen
nach der Atomkatastrophe von Fukushima. Da wählen die Bewohner
Nippons doch lieber ihre vertraute Liberaldemokratische Partei
wieder, die das Land seit Kriegsende mit wenigen Unterbrechungen bis
2009 regierte. Sie wählen damit eine Partei, die ihnen 20 Jahre
Rezession und einen Umgang mit der Atomenergie eingebrockt hatte, der
eines hoch entwickelten Industrielands unwürdig ist. Die
Unzufriedenheit der Japaner mit ihrer alten Regierung muss
entsprechend groß gewesen sein. Für die atomkritischen Deutschen ist
aus dieser Entwicklung herauszulesen, dass sich eine Energiewende weg
von der Atomkraft nicht im Handumdrehen bewerkstelligen lässt.
Gewaltige Anstrengungen sind erforderlich, eine Menge Lehrgeld ist zu
zahlen, und die Versorgung kann unsicherer werden. Die Japaner, denen
die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt zur Verfügung steht, sind
daran offensichtlich gescheitert. Es ist eine Warnung für
Deutschland.

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