Angela Merkel denkt gerne vom Ende her. Sie
sollte mal an das Ende ihrer Amtszeit denken. Dann würde die CDU –
Stand jetzt – in ein tiefes schwarzes Loch fallen. Im Bund hat sie
der SPD die Richtlinienkompetenz überlassen, in den Ländern, einst
Machtzentren der Partei, wirkt sie schlapp. Und dass mit Rot-Rot-Grün
nun endgültig eine real existierende Machtoption für die
Merkel-Gegner im Raum steht, liegt auch an der CDU. Während die SPD
schon 1994 ihre Berührungsängste vor den Ex-Stasi-Funktionären in der
Linken ablegte (Tolerierung in Sachsen-Anhalt), verweigert die
CDU-Führung wie ein beleidigtes Kind Gespräche mit der AfD. Von dort
mögen teils unerträgliche Äußerungen kommen. Trotzdem spricht die
Partei in der Wirtschafts- und Sicherheitspolitik Themen an, die auch
kluge Konservative wie Friedrich Merz oder ein Roland Koch
artikulieren könnten. Die AfD zur „Igitt-Partei“ zu erklären, ist der
untaugliche Versuch, deren Themen auszuweichen. Derweil wendet sich
die Wirtschaft von der Merkel-CDU ab. Der Kölner Parteitag wäre ein
guter Zeitpunkt für ein Richtungssignal der CDU-Chefin. Zu erwarten
ist es nicht.
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