Rheinische Post: Ischinger: Vielleicht geht Moskau noch gern auf Kramp-Karrenbauers Syrien-Vorschlag ein

Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang
Ischinger, schließt nicht aus, dass Russland auf den Vorstoß von
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zu einer
internationalen Sicherheitszone in Nordsyrien eingehen wird. „Vielleicht kommt
ja der Zeitpunkt, an dem man in Moskau ganz gern auf Vorschläge wie von Frau
Kramp-Karrenbauer zur Internationalisierung der militärischen Präsenz in der
syrischen Grenzregion zurückkommt“, sagte Ischinger der Düsseldorfer
„Rheinischen Post“ (Samstag). Mit Blick auf die von Ankara und Moskau im
Nordosten Syriens aufgenommenen gemeinsamen Patrouillen zur Überwachung des
Rückzugs der kurdischen Kämpfer von der türkischen Grenze sagte Ischinger: „Für
Moskau ist das eine militärische, gefährliche, finanziell teure und politisch
risikoreiche Mission.“ Dass Syriens Machthaber Baschar al-Assad den Vorschlag
Kramp-Karrenbauers abgelehnt habe, sei nicht wichtig. „Was jetzt im
Syrienkonflikt zählt, ist nicht die Meinung von Assad. Vielmehr kommt es auf
Russland an, an dessen Kette Assad hängt.“ Kramp-Karrenbauer habe mit ihrem
Vorstoß Flagge gezeigt. Deutschland dürfe nicht länger einfach wegschauen. Es
sei aber „strategische Geduld“ nötig.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell