Rheinische Post: Jahn wirbt für „Campus der Demokratie“ in alter Stasi-Zentrale

Auf dem Gelände der früheren Stasi-Zentrale in
Berlin soll ein „Campus der Demokratie“ entstehen. „Es ist eine große
Chance für kommende Generationen, mehr über die Vergangenheit zu
lernen, wenn wir unsere Arbeit am historischen Ort anschaulich
machen“, sagte der Chef der Stasi-Unterlagenbehörde, Roland Jahn, der
in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).
Nahe an den Akten sollten die Forschungsabteilung und eine Bibliothek
mit Café untergebracht werden. Jahn begrüßte, dass sich weitere
Mitstreiter für das Projekt gefunden hätten. So plane die
Robert-Havemann-Gesellschaft, dort ihr Archiv der DDR-Opposition zu
präsentieren, und das Fraunhofer Institut wolle in einer „gläsernen
Fabrik“ das Zusammenfügen geschredderter Stasi-Akten als „größtes
Puzzle der Welt“ vorführen. Zur Eröffnung hofft Jahn auf ein Konzert
der „Rolling Stones“, die dem ehemaligen Stasi-Chef Erich Mielke
sozusagen „aufs Dach steigen“ sollten. Jahn erinnerte daran, dass
1968 nach dem in Ost-Berlin umlaufenden Gerücht von einem angeblichen
Konzert der Rockgruppe auf dem Springer-Hochhaus viele junge
DDR-Bürger zusammengeströmt und dann von der Stasi festgenommen
worden seien. Ein Stones-Konzert auf dem Dach der ehemaligen
Stasi-Zentrale könne deshalb auch die Befreiung symbolisieren. Nach
Berechnungen Jahns ist die Zahl der Anträge auf Akteneinsicht im
ablaufenden Jahr erneut gestiegen. Inzwischen hätten damit über zwei
Millionen Menschen Einsicht in die Stasi-Unterlagen beantragt.

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