Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas
Mundt, unterstützt mehr Kooperationen zwischen den deutschen
Autokonzernen, damit diese bei Zukunftsentwicklungen wie dem
selbstfahrenden Auto gegen Google und andere Unternehmen bestehen
können. „Damit die deutsche Autoindustrie nicht in eine zu hohe
Abhängigkeit von den Internetkonzernen kommt, besteht ein hohes
Interesse daran, dass sie für das Auto der Zukunft eigene
Standards entwickelt“, sagte Mund im Gespräch mit der Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montagausgabe). Er ergänzt: „So
könnte ich mir gut Standards für einheitliche Batterien,
Ladestationen und teilweise auch Software vorstellen, sofern diese
Plattformen offen für Wettbewerber bleiben. Eine solche Strategie ist
auch der einzige Weg, um selbstfahrende Elektroautos wirklich zum
Massenprodukt zu machen. Wir haben in Europa ja auch überall die
gleichen Steckdosen.“ Mundt hält es auch für denkbar, dass der
Online-Handel mit Lebensmitteln in einigen Jahren eine so große Rolle
spielt, dass die Behörde dann Fusionen im Lebensmitteleinzelhandel
weniger rigide beurteilen würde wie bei der abgelehnten Übernahme von
Kaiser–s Tengelmann durch Edeka. Aktuell würden die Kunden ihre Milch
noch „um die Ecke“ kaufen. Darum müsse das Kartellamt dafür sorgen,
„dass die Kunden weiterhin genügend Ausweichalternativen vor Ort
haben.“ Zur Zukunft meint Mundt aber: „Es ist nicht ausgeschlossen,
dass der Online-Handel von Lebensmitteln eines Tages so wichtig
wird, dass wir zu einer neuen Marktabgrenzung kommen müssen.“
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