Rheinische Post: Katholische Kirche in NRW akzeptiert geringere Zahl von Bekenntnisschulen / Bistümer wollen Bekenntnisschulen grundsätzlich für Lehrer anderer Konfessionen öffnen

Die katholischen Bistümer in
Nordrhein-Westfalen akzeptieren eine deutlich geringere Zahl
öffentlicher Bekenntnisgrundschulen im Land. Das ist nach
Informationen der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Freitagausgabe) das Ergebnis eines Treffens von Vertretern der
beiden großen Kirchen mit Schulexperten der Landtagsfraktionen. Die
katholischen Bistümer legten ein Positionspapier vor, das unter
anderem die leichtere Umwandlung von Bekenntnis- in
Gemeinschaftsgrundschulen vorsieht. „Die Kirche ist gesprächsbereit
beim Thema Umwandlungsquorum“, heißt es in dem Papier. „Unter
bestimmten Bedingungen kann es sinnvoll sein, wenn der Träger oder
die Schulaufsicht das Umwandlungsverfahren einleiten kann.“ Derzeit
können das nur die Eltern; zur Umwandlung ist außerdem eine
Zweidrittelmehrheit der Elternstimmen nötig. Im Gegenzug wünscht die
Kirche, die Gründung privater kirchlicher Grundschulen solle
erleichtert werden. Die katholischen Bistümer wollen gemäß dem
Positionspapier auch die Beschäftigung christlicher Lehrer anderer
Konfessionen an Bekenntnisgrundschulen grundsätzlich akzeptieren,
ebenso eine grundsätzliche Öffnung „für den Religionsunterricht
anderer Konfessionen und Religionen“. Die 975 Bekenntnisgrundschulen
in Nordrhein-Westfalen sind staatliche Schulen, erziehen die Kinder
aber nach konfessionellen Grundsätzen. 90 Prozent der
Bekenntnisgrundschulen sind katholisch. Vielerorts gehört allerdings
die Mehrheit der Schüler nicht mehr der Schulkonfession an; zudem
gibt es immer wieder Streit mit Eltern um die Aufnahme von Schülern
anderer Bekenntnisse.

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