Rheinische Post: Keine Stabilität in Sicht Kommentar Von Kristina Dunz

Europäer wünschen sich die Fortsetzung der
großen Koalition, weil sie angesichts anstehender Reformen kein
schwankendes und schwächelndes Deutschland gebrauchen können. Die
Regierung in Berlin unter Angela Merkel soll möglichst schnell zu
alter Stabilität und Durchsetzungskraft zurückfinden. Doch das wird
eine Weile dauern. Die SPD muss ihre parteiinternen Kritiker davon
überzeugen, dass sie in einer dritten Regierung unter dieser
Bundeskanzlerin nicht wieder das Risiko einer weiteren Schrumpfung
eingeht. Ein Neuanfang muss her. Was schwierig wäre, wenn die nächste
große Koalition gleich von drei angeschlagenen Parteivorsitzenden
geführt würde. Doch die Nachfolgedebatte um Merkel nach 17 Jahren
CDU-Vorsitz hat begonnen, ebenso die um SPD-Chef Martin Schulz, der
noch nicht einmal ein Jahr im Amt ist. Und der CSU-Vorsitzende Horst
Seehofer erkämpft sich gerade seinen Verbleib im Amt, in dem er als
bayerischer Ministerpräsident abdankt. Selbst wenn alle drei dem
Gegenwind standhalten, sagt das noch nichts über die Stabilität einer
gemeinsamen Regierung aus.

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