Rheinische Post: Kinder- statt Täterschutz

Zugegeben: Als Vater habe ich große
Schwierigkeiten damit, Mitleid oder gar Bedauern für einen Pädophilen
wegen dessen sexueller Neigungen zu empfinden. Es fällt mir schwer zu
akzeptieren, dass pädophile Männer ob ihres Krankheitsbildes offenbar
nichts für die abscheulichen Fantasien können. Und ich finde es
zunächst befremdlich, solchen Menschen Hilfe zuzugestehen, statt ihre
lebenslange Zwangsverwahrung zu fordern. Doch eben diese Hilfe etwa
durch das Netzwerk „Kein Täter werden“ ist nötig, damit Pädophile
ihren Trieb unter Kontrolle bekommen. Und damit das Schlimmste –
Konsum von Kinderpornografie oder gar sexueller Missbrauch von
Minderjährigen – verhindert werden kann. Die Arbeit der Ärzte im
Netzwerk ist also kein Täter- sondern Kinderschutz. Aber ohne
finanzielle Hilfe aus der Politik geht das nicht. Und anstatt dass
sich die Bundesregierung ressortübergreifend zur Übernahme des
vergleichsweise bescheidenen Finanzbedarfs des Projektes bekennt,
gehen Fachpolitiker seit Jahren in Verweigerungshaltung. Damit muss
jetzt Schluss sein!

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