In der Zeitung des Erzbistums Köln wurde ein
17-jähriger Katholik mit der altersgemäß saloppen Bemerkung zitiert,
hoffentlich wüssten die Verantwortlichen der Kirche, dass „die Hütte
brennt“. Um im Brand-Bild zu bleiben: Wer es gut meint mit der
selbstverschuldet in die Defensive geratenen Weltkirche, wird ihr
jetzt einen starken Löschzugführer als Papst wünschen. Die
Konzils-Konstitution „Lumen gentium“ spricht von der zugleich
heiligen und stets der Reinigung bedürftigen Kirche. Der scheidende
Feingeist Benedikt diagnostizierte noch als Kardinal Ratzinger in der
Karwoche 2005, wie viel Schmutz es in der Kirche gebe, auch unter
Priestern. Nun stehen zwei Kardinäle im Feuer der Anschuldigungen.
Der eine hat auf die Teilnahme am Konklave verzichtet, dem anderen
wird das von zornigen Katholiken nahe gelegt. Auch hier gilt: Wer den
Sumpf trockenlegen will, sollte auf die Mithilfe der Frösche
verzichten. Die Papst-Kirche braucht nicht die Häme ihrer allzeit
sprungbereiten Feinde, aber sie muss endlich überzeugend den Weg der
Buße und Erneuerung einschlagen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Weitere Informationen unter:
http://